





Hier klopft Geschichte mit feuchten Fingern gegen die Gegenwart. Zwischen Grabsteinen, deren Legenden die Luft verdichten, und einer unterirdischen Straße, die wie ein eingefrorener Alltag wirkt, entsteht ein Gefühl der Nähe zu früheren Leben. Namen bekommen Stimmen, Steine scheinen zu antworten. Führungen sind intensiv, deshalb lohnt anschließend frische Luft auf dem Hügel. Wer schreibt, möge sofort schreiben; wer zuhört, möge danach Tee trinken. Man verlässt diese Orte nie ganz, sie gehen ein Stück mit.
In Dublins stillen Lesesälen liegen Welten hinter Glas, und nicht wenige Seiten flüstern vom Übernatürlichen. Manche Schreibtische sind mit Gittern versehen, als müssten Bücher vor ungestümen Händen geschützt werden. Ein Spaziergang von hier zur Universität zeigt, wie Wissen durch Tore atmet. Gleichzeitig erinnern Porträts daran, dass Schreibende auch Spaziergänger waren. Atme langsam, lies langsam, und höre dem Knarzen des Bodens zu. Vielleicht triffst du den Funken, der dich später in einer Geschichte wiederfindet.
Wenn Regen an Fenstern trommelt und Stimmen warm werden, ist der beste Moment, um eine Passage vorzulesen oder mit Fremden über Lieblingsgruseln zu sprechen. Notizbücher quellen zwischen Gläsern, Ideen springen von Tisch zu Tisch. Veranstaltungen und offene Mikrofone sind häufig, freundliche Gastgeber häufigerer. Wage eine kurze Geschichte, lausche einer Ballade, vergleiche Routen. Manchmal entsteht eine Reisefreundschaft, die später an anderen Orten wieder auftaucht. Schreibe uns, wenn du eine solche Begegnung hattest, wir sammeln gern.
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