Ein Schild in einer Kopfsteinpflastergasse, eine Statue zwischen Bäumen, der Duft von Kiefern am Wegesrand: Plötzlich stimmt alles mit einer geliebten Seite überein. Dieses Erkennen schärft die Aufmerksamkeit, macht kleine Spaziergänge bedeutend und verwandelt Pausen in liebevoll erzählte Wiederbegegnungen. Vor allem aber zeigt es Kindern, dass Geschichten nicht nur ausgedacht sind, sondern Brücken bauen zwischen Fantasie und der greifbaren Welt.
Kartenlesen wird zum Spiel, wenn das nächste Ziel ein Ort ist, an dem eine Figur gestrandet, gesprungen oder gestaunt hat. Familien können Markierungen aus Passagen übernehmen, Straßen mit Zitaten beschriften und so ein ganz eigenes Navigationssystem erfinden. Kinder sehen, wie Orientierung nicht nur Kompass und GPS bedeutet, sondern auch Zusammenhänge, Erinnerung und das freudige Wiederfinden vertrauter Hinweise am Weg.
Später, vielleicht abends im Hotel oder Wochen nach der Rückkehr, klingt ein Satz aus dem Buch an, und alle wissen noch, wie die Luft dort roch. Ein gemeinsames Notizbuch, eingeklebte Tickets, gepresste Blätter und gezeichnete Fensterfronten bewahren die Reise. So wird Lesen zu einem wiederkehrenden Erlebnis, das sich mit der Zeit verdichtet, neu gelesen wird und mit jedem Umblättern wieder Reisen träumen lässt.
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